Die EU-Kommission prüft, ob mögliche Ausnahmen vom Verbot reiner Gas- und Ölheizungen ab 2029 sinnvoll sein können. Den Anstoß hierfür gab die parlamentarische Anfrage des FREIE WÄHLER Europaabgeordneten Engin Eroglu. Nach Aussage der zuständigen Energiekommissarin Kadri Simson kann es bestimmte Situationen geben, in denen die Installation von Alternativen zu Gasheizkesseln schwierig und/oder sehr teuer sein könnten. Die Kommission berät deshalb im Zuge der Überarbeitung eines Durchführungsrechtsakts zur Ökodesign-Richtlinie über mögliche Ausnahmen.
Engin Eroglu, FREIE WÄHLER Europaabgeordneter, lehnt das Verbot keine reinen Gas- und Ölheizungen neu einzubauen ab: „Verbote sind auf dem Weg zu einer erhöhten Gebäudeenergieeffizienz der falsche Weg. Beim energetischen Umbau des Gebäudebestandes in Deutschland müssen wir die Bürger mitnehmen. Hierfür setzen wir anstelle eines Verbotes auf eine stärkere KFW-Förderung für energetische Sanierungen.“
Mit dem geplanten Gebäudeenergiegesetz und der Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie drohen Hausbesitzern hohe Sanierungskosten. Die FREIEN WÄHLER wollen hierbei besonders Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen entlasten.
„Wir dürfen die Hauseigentümer mit den Sanierungsvorgaben finanziell nicht überfordern. Es ist eine realitätsfremde Unterstellung der Ampelregierung, dass alle Menschen, die Eigentum hätten, problemlos die Vorgaben umsetzen können. Knapp 30 Prozent aller Haushalte mit einem Monatsnettoeinkommen von unter 2.000 Euro wohnt in den eigenen vier Wänden. Hier kann ein rigider Sanierungszwang schnell zu einem Verkauf der Immobilie führen. Wir wollen, dass das Leben in den eigenen vier Wänden weiterhin für die breite Bevölkerung möglich und erstrebenswert bleibt. Wir fordern deshalb statt Verboten eine Überarbeitung des aktuellen Gesetzesvorgaben. Damit dieses sich an der Lebensrealität der Bürger orientiert, setzen wir auf eine erneute Sachstandsaufnahme nach einer fünfjährigen KFW-Förderphase“, so Eroglu weiter.